Wie die Wüstenreise nach Marokko mein Leben veränderte

Können Sie sich vorstellen, dass eine siebentägige Wüstenreise in Marokko ein Leben verändern kann? Nein, dann lesen Sie weiter… Ich nehme Sie mit auf meine Wüstenreise und die eindrucksvollen Erkenntnisse die ich dort gewonnen habe.

Wie alles begann…

Letztes Jahr im Oktober lag ich in der Entspannungsphase meines Yoga-Unterrichts und vernahm ein Lied das sich anhörte wie aus dem fernen Orient. Vor meinem inneren Auge tauchte eine Karawane auf und ich spürte ein tiefes Sehnsuchtsgefühl in mir. Kennen Sie das Gefühl, wenn in Ihnen eine tiefe Sehnsucht ruft und Sie diesen Gedanken weiterverfolgen müssen? Ich kenne diesen Ruf, und habe es bisher nie bereut ihm gefolgt zu sein.

Das Abenteuer wird geplant…

Ich wusste instinktiv, dass ich das Erlebnis einer Wüstenreise nur mit jemandem erleben möchte dem ich 100% vertraue. Sonja Blank-Weissinger leitet schon 15 Jahre lang begleitete Wüstenreisen in die Sahara von Marokko. Sie ist Coach und Visionssucherin, und hat sich als großer Glücksgriff erwiesen. Ich erstehe nach und nach meine Ausrüstung, und bekomme liebenswerter Weise auch einige Dinge geliehen. Im Wüstencamp sind Schlafsack, Isomatte, Stirnlampe und viele praktische Dinge gefragt.

Am 03.03.2019 geht es los…

Wir fliegen gemeinsam nach Casablanca, und dann weiter nach Ouarzazate. Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Taxi weiter in das wunderschöne Riad Sauvage Noble. Dort werden wir mit leckerem Essen und Trinken verwöhnt, und starten gut gelaunt am nächsten Tag in die Wüste. Nach 1 ½ Stunden Taxifahrt in eine immer kärgere Landschaft treffen wir auf 2 Touareg-Nomaden und 2 Dromedare. Sie übernehmen unser Gepäck und geleiten uns zum vorbereiteten Lager. Da steht es, unser kleines Zelt das noch so viel Zuflucht bieten wird.

Die ersten Prüfungen

Nach der ersten Nacht im Zelt muss ich mich erstmal sortieren. Alles ist neu, Abläufe noch nicht vertraut. Ein Bad gibt es nicht, sondern Tamarisken die als Bad und für den Toilettengang reichen müssen. Ich merke wie schwer mir das Loslassen fällt. Eine neue Erfahrung, die ich aber im zweiten Anlauf erfolgreich meistere.

Wir laufen los und genießen die Landschaft unserer Wüstenreise, den blauen Himmel und die Sonne. Morgens ist es frisch, um die 5 Grad. Sobald die Sonne da ist wärmt sie die Luft auf angenehme 25 Grad.

Beim liebevoll zubereiteten Mittagessen erwischt uns der erste Sandsturm aus dem Nichts. Im Nu ist unser Essen versandet, in meinem Mund knirscht es bei jedem Bissen. Ich lerne, keine Wüste ohne Wind… Das Essen ist für mich beendet, Sand ist wirklich gewöhnungsbedürftig zwischen den Zähnen.

Routinen sorgen für wohltuende Erholung

Unsere  7 Tage in der Wüste ähneln sich. Nach dem Frühstück und dem Morgenimpuls laufen wir bis zur Mittagspause ca. 3 Stunden durch die unterschiedlichsten Wüstenlandschaften. Ich bin erstaunt, wie viele Sträucher in dieser Wüste wachsen. Nach einem köstlichen Mittagessen und einer langen, erholsamen Mittagspause brechen wir zum Nachtlager auf und laufen nochmals ca. 2 ½ Stunden. Wer nicht mehr laufen mag steigt um aufs Dromedar. Wir leben völlig ohne Uhr und ohne Zeitdruck, immer verbunden mit der Natur. Die reelle Welt verschwindet komplett aus unserem Fokus. Eine tiefe Entspannung breitet sich in mir aus. Es gibt nichts zu tun…

Annehmen was sich nicht ändern lässt

An unserem einzigen freien Lagerplatz-Tag herrscht den ganzen Tag über Sandsturm. Am Abend vorher beginnt er und hört einfach nicht auf. Nachts liegen wir zu Acht im Zelt, und mir rieselt beständig etwas Sand durch die kleinen Löcher in der Zeltbahn ins Gesicht. Ich habe keine Chance ihm zu entkommen und lerne anzunehmen was gerade ist. In der Wüste gehört der Sand dazu, selbst im Essen wische ich ihn nur noch großflächig vom Teller und esse anschließend weiter. Die Annahme von Dingen die ich nicht ändern kann erleichtert mir das Leben, gelingt aber nicht immer so leicht.

Meine Highlights

Ich erklimme trotz Höhenangst eine sehr hohe Düne und rutsche sie auf dem Hintern wieder hinunter. Mein inneres Kind jubelt und freut sich!

Meine körperlichen Grenzen erkenne ich jetzt rechtzeitig, und sattele um aufs Dromedar! Die wertschätzende Unterstützung der Touareg-Nomaden die uns begleiteten habe ich als sehr wohltuend empfunden. Sie sind immer darauf bedacht das es uns als Gruppe gutgeht, und sorgen emsig und unauffällig dafür. Ich fühle mich sicher und sehr gut aufgehoben mit diesen Experten in der Wüste unterwegs zu sein.

Gute, wertschätzende Gespräche bereichern mich. Neue Perspektiven um Situationen zu betrachten ergeben sich für mich.

Was bleibt?

Ich höre mehr auf meine inneren Bedürfnisse, verbringe mehr Zeit in der Natur und verwende ganz gezielt weniger Zeit mit den Medien. Eine neue Stärke und ganz viel Mut ist in mir gewachsen.

Ganz bewusst schaue ich, wie es meiner Familie, meinem Umfeld und mir gut gehen kann. Die Ruhe und Zeitlosigkeit möchte ich mir ein Stück weit bewahren, und hüten wie einen Schatz.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich auch einmal eine solche Auszeit ohne Zeitdruck gönnen. Es ist so wertvoll!

Alles Liebe Ihre Simone Schmid

 

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